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Nachnutzung des Berliner Flughafens Tempelhof

Das Tempelhofer Feld. In der Bildmitte sind die Rollbahnen gut zu erkennen

Das Tempelhofer Feld. In der Bildmitte sind die Rollbahnen gut zu erkennen

Der Berliner Flughafen Tempelhof soll im Oktober 2008 geschlossen werden. In der jetzt beginnenden Planungsphase kann sich die Öffentlichkeit in einem Online-Dialog an den Überlegungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für die Zeit nach der Schließung beteiligen. Für eine Fläche von 386 Hektar - das entspricht rund 500 Fußballplätzen - werden neue kurz- und langfristige Nutzungen gesucht. Der Dialog wurde von Zebralog konzipiert und realisiert.

Die Internetseite ist seit dem 23. Mai 2007 zugänglich. In Phase (1), die bis zum 17. Juli 2007 dauert, können Interessierte Leitideen für die Planungen eingeben. Eine interaktive Einführung vermittelt Grundlagen; Informationsseiten - im Stil eines Weblogs - halten die Beteiligten auf dem Laufenden. Dieser kann als RSS-Feed abonniert werden kann.

In den ersten zehn Tagen haben sich bereits mehr 300 Personen registriert, von denen rund 90 Prozent eine Leit-Idee formuliert haben. Die genannten Ideen sind vielschichtig und spiegeln die bereits diskutierte Nutzungsvielfalt wider. Sie reichen vom Erhalt als Geschäftsflughafen über die Nutzung als zentralem Park und als Frischluftquelle bis zur Einrichtung eines Freizeit- und Vergnügungsparks.

In der zweiten Online-Phase (18. Juli bis September 2007) werden die Leitideen ausgewertet und in Leitfragen für die folgende Phase zusammengefasst. Die Ideen-Börse (Phase 3: Oktober und November 2007) bildet den Höhepunkt des webbasierten Beteiligungsverfahrens. Die angemeldeten Teilnehmer/innen können konkrete Ideen zur Nutzung der freien Flächen und des Gebäudes formulieren, Beiträge Anderer kommentieren und bewerten. Zu den zehn besten Vorschlägen wird die Senatsverwaltung darlegen, wie diese berücksichtigt werden.

Parallel zur Online-Beteiligung finden unter dem Titel "Tempelhofer Freiheit" Veranstaltungen für die Öffentlichkeit (z.B. Begehungen, Ausstellung, Vorträge) sowie eine Ideenwerkstatt mit Experten statt. Die Ergebnisse der jeweiligen Vor-Ort-Veranstaltungen und dem Internet-Dialog werden verknüpft. Die Steuerungsrunde der Senatsverwaltung erarbeitet schließlich eine Entscheidungsvorlage für das Abgeordnetenhaus.

4. Jun 2007  |   |  kommentieren (5)  |  Bleiben Sie auf dem Laufenden

Kommentare

Wie ignorant dürfen Machtpolitiker wirklich in unserer Demokratie sein, wenn sie einen geplanten Volksenteid gegen die Schliessung von Tempelhof bereits im Vorfeld mit allen ihren Machtbefugnissen versuchen auszuhebeln.

Man sollte eigentlich Strafanzeige stellen, wegen Machtmissbrauch und Verschwendung von Steuergeldern durch gezielte Blockade und Vertreibung von möglichen Investoren.

22. Jun 2007 | 87.187.253.95 (Friedenauer)

Hallo Herr oder Frau Friedenauer,

Sie kritisieren, dass die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf den von der ICAT angestrebten Volksentscheid primär auf juristischem Wege und erst sekundär durch eine inhaltliche Auseinandersetzung antwortet. Diese Kritik kann ich nachvollziehen.

Bitte berücksichtigen Sie aber auch, dass dieser Online-Dialog gerade dazu da ist, die inhaltliche Auseinandersetzung über den Konflikt zu verbessern. Im Vertrag zwischen Zebralog und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist ausdrücklich vereinbart, dass der Online-Dialog das Ziel hat, sowohl Ideen der Nachnutzung zu entwickeln, wie auch Sinn und Widersinn der Flughafenschließung offen zu thematisieren.

Falls der Flughafen wie geplant im Herbst 2008 geschlossen wird, muss die Senatsverwaltung eine gut abgestimmte und finanzierbare Strategie vorlegen können, wie das Gelände genutzt werden soll. Denn auch eine Nicht-Nutzung würde sehr hohe Pflege- und Erhaltungskosten verursachen. Daher ist es sehr notwendig, dass diese Diskussion geführt wird, sonst würden in Zukunft wirklich viele Steuermillionen verschwendet.

Die Online-Moderatoren von Zebralog, Frau Riedel und Herr Vorwerk, werden alles daran setzen, die inhaltliche Diskussion neutral zu begleiten und damit die Sichtweisen aller Dialogpartner verständlich zu machen.

Viele Grüße, Hans Hagedorn (Geschäftsführer Zebralog)

23. Jun 2007 | 89.247.198.69 (Hans Hagedorn)

Sehr geehrter Herr Hagedorn,
es bleibt Ihnen unbestritten, Ihren wirtschaftlichen Interessen und Aufträgen nachzugehen.

Hier geht es jedoch darum anzuprangern, dass dieser Senat mit seiner selbstverliebten Führungsspitze und seinen "demokratorischen" Entscheidungen die ganze Stadt im Rest der Republik und der Welt diskreditiert und lächerlich macht.
Seit 1994 ist bekannt, dass (gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung) der Flughafen THF (und auch TXL) geschlossen werden sollen. 13 Jahre später steht nun ein linkslastiger Senat mit hilflos ringenden Händen da und ersucht die Mithilfe der "bereits fast überfahrenen" Bevölkerung, einen bewusst totgemachten, aktiven Flughafen Tempelhof in eine (auch bekanntermassen) total überflüssige, anderweitige Nutzfläche zu verwandeln.

Es leben die Spekulanten und ihre Supporter.

Mit freundlichen Grüssen
Friedenauer

29. Jun 2007 | 87.187.211.77 (Friedenauer)

Lieber Friedenauer,

ihr Unmut über die Gutsherrenart des Senats in allen Ehren. Sie sprechen jedoch nur für sich alleine. Für die Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner spielt der Flughafen keine Rolle mehr. Das einzige, was die Mehrheit der in Westberlin groß gewordenen Menschen interessiert, ist die romantische Erinnerung an die "gute alte Zeit" mit Rosinenbomber und guten Amerikanern als Freunde. Das Tempelhofer Feld stellt für die Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner eine Möglichkeit der aktiven Bürgerbeteiligung dar, sei es als Bauplatz oder als Freizeitgelände. Wenn Sie sich dieser Möglichkeit ein Stück Stadtentwicklung mitzugestalten verweigern wollen, ist dies Ihr gutes Recht. Aber genauso hat jeder Interessierte das Recht auf Mitwirkung an der Nachnutzung.
Ihr Hinweis auf die Vertreibung von möglichen Investoren, ist rührend und verfehlt. Es gibt keine Investoren, die an einem Flughafen interessiert sind. Es ging und geht in der Regel nur darum, unter dem Vorwand der Aufrechterhaltung des Flugbetriebes, preisgünstig an das Gelände zu gelangen. Nach 1 oder 2 Jahren wird dann dieser Flugbetrieb eingestellt, wegen defizitären Betriebes und dann kann der Investor so bauen, wie er gerne möchte und es am renditeträchtigsten ist. Das ist Spekulation. Der Supporter sind damit Sie, lieber Friedenauer.
Wenn Sie Fragen zu dieser meiner Auffasssung haben, empfehle ich Ihnen die Lektüre "Der Fürst" von Machiavelli. Darin werden Sie einiges über Macht und Machenschaften lernen, das Ihnen die Augen öffnet.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Kumpfert

10. Aug 2007 | 217.83.111.210 (Oliver Kumpfert)

Ich würde gerne die Kritik äussern, dass ich persönlich erst heute durch einen Tagesspiegel-Artikel von der Möglichkeit erfahren habe, sich über das Internet an den Entscheidungen zum Tempelhofer Flugplatz zu beteiligen. Und ich lese eigentlich mehr oder weniger täglich den Tagesspiegel.

5. Okt 2007 | 89.196.9.96